Alles hat eine Geschichte: Menschen, Orte und Ereignisse. Auch der Ort, der seit Jahrzehnten die Geschichte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen in Köln festhält: das Centrum Schwule Geschichte (CSG).
Was seit 1984 zusammengekommen ist, kann sich sehen lassen, ob Akten schwuler Vereine, Flugblätter, Broschüren, Plakate, Zeitungsausschnitten, Fotos, Videos und Tonträger oder sonstige Materialien der Schwulenbewegung. Es gibt Zeitzeugeninterviews auf Kassetten und in Transkription, deren Erzählungen gehen zurück bis in die Zeit der Weimarer Republik. Das Centrum Schwule Geschichte sieht sich als „Gedächtnis und Archiv der Schwulenbewegung in Köln und im Rheinland“, ermöglicht wissenschaftliche Forschung und leistet Aufklärungsarbeit.
In diesem Couchgepräch reden wir mit Menschen, die im Centrum Schwule Geschichte die umfangreiche Sammlung von Exponaten und Geschichten betreuen: Martin Sölle, Gründungsmitglied des CSG, und Alexander Mounji, Historiker, forscht derzeitig am CSG.
Martin Sölle, 1956 in Köln geboren und aufgewachsen, nach abgebrochenem Jurastudium Buchhändler, seit 1990 selbständig, Coming out ca. 1980,
ab 1983 Arbeitskreis schwule Geschichte dort Interviews, erste Ausstellungsprojekte, später Stadtführungen nach Vereinsgründung Vorstand,
jetzt für Finanzen Später Fachverband Homosexualität und Geschichte als überregionales Netzwerk seit 2004 im Vorstand des EL-DE-Haus Vereins, dem Förderverein des NS-Dokumentationszentrums 2004 ausgezeichnet mit der Kompassnadel des Schwulen (heute Queeres ) Netzwerk
2018 Bundesverdienstkreuz für ehrenamtliches Engagement
Mir persönlich ist wichtig, Gedenken auch mit dem Blick auf die Gegenwart zu verbinden: das heißt Eintreten gegen Homophobie und Rechtsradikalismus , nicht nur in Deutschland, sondern weltweit
