Anlässlich des Aktionstages “Stonewall Remember Act” und den Feiern rund um den CSD 2017 traf sich Michael Zgonjanin mit Aktiven, die in den letzten Jahrzehnten bis heute die Schwulen- und Lesbenbewegung in Köln prägten. In der lebhaften Diskussion wurden von den Gesprächspartnern sowohl die eigenen Intentionen, als auch gesamtgesellschaftliche und politische Ziele angesprochen. Dabei standen 2 Themen im Vordergrund: Zum einen das Thema: Findung der eigenen Identität und das Thema Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Gleichstellung in der Gesellschaft.
Felix Klopotek, arbeitet aktiv bei der Stadtrevue und ehrenamtlich beim GLF. Er ist Mitbegründer und Initiator des SCHuLZ (Schwulen- und Lesbenzentrum Kölns) 1984. Organisierte 2010 die GayGames mit. Setzt sich politisch für gleiche Rechte für alle Mitglieder der Gesellschaft ein, widmet sich Fragen der Emanzipation und setzt sich für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Außerdem arbeitet er aktiv bei den Rainbow Refugees Cologne mit.
Georg Roth, Diplomsoziologe und gebürtiger Leverkusener, setzte sich in seinem politischen Engagement für die Schwulenbewegung Anfang der 70er Jahr vor allem für die Abschaffung des § 175 ein. Das Thema Gleichstellung ließ ihn nicht wieder los und zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Bis heute bietet er eine Fachberatung für gleichgeschlechtliche Lebensweisen im Verein rubicon an und ist in der offenen Seniorinnenarbeit in NRW aktiv.
Ina Wolf , selbst ein Kind von Einwanderern, wuchs in Bayern auf. Mitte der 80er Jahre zog sie zum Studium nach Köln und engagierte sich im Frauencafé, organisierte politische Konzerte und legte als eine der ersten DJn auf. Sie war Mitinitiatorin des Cafés Buschwindröschen und setzt sich heute beim Verein Queer Refugees Deutschland für die Belange Geflüchteter mit LGBTIQ+ Hintergrund ein.
Sabine Arnold, wuchs in den 60er Jahren als uneheliches Kind in einem katholischen Umfeld auf. So lernte sie schon früh eine gewisse Ausgrenzung kennen und setzt sich seitdem in ihrer politischen Arbeit für Gerechtigkeit und Gleichheit ein. Sie ist studierte Germanistin, war früh in der Frauenbewegung und 19 Jahre in der AIDS-Hilfe tätig. Ebenso war sie beim KLuSt im Vorstand und organisierte den CSD Köln mit. Heute ist sie eine der Herausgeberinnen des Lesbischen Onlinemagazins Phenomenelle.
Jochen Saurenbach, von Anfang an aktiv in der politischen Szene der Schwulenszene, Gründungsmitglied und Initiator des SAK (Schwule Aktion Köln) und des GLF-Köln Anfang der 70er Jahre. Er betrieb in den 70/80er Jahren die legendäre Szene-Club-Disko Pimpernel. Wichtig war für ihn von Anfang an, dass es keine Ab- bzw. Ausgrenzung der politischen Gruppen der Schwulenbewegung gab. Schon im Pimpernel hatte er dazu eine politische Diskussionsgruppe ins Leben gerufen. Trotz seiner AIDS-Erkrankung ist er bis heute aktiv, schreibt und fotografiert nach wie vor für das von ihm mitbegründete Magazin der Leder- und Fetischszene BOX.
Brigitte Maser, in Stuttgart geboren, in Berlin aufgewachsen. In Berlin schon erste politische Aktivitäten beim HAB (Homosexuelle Aktion (West-)Berlin). Doch in Berlin erfuhr sie auch Ausgrenzung von Schwulen- und Lesbengruppen untereinander. In den 80er Jahre zog sie zum Journalismus-Studium nach Köln und engagierte sich hier in der Kulturgruppe es SCHuLZ und leistete hier vor allem Emanzipations- und Anerkennungsarbeit für die lesbischen Mitglieder. Sie betrieb einen schwul-lesbischen Buchladen und war im Vorstand des Bildungswerks von SCHuLZ tätig. Ebenfalls war sie im Vorstand des KLuSt tätig und hat dort vorallem viel Aufbauarbeit beim Netzwerken geleistet. 1991 organisierte sie das erste Lesben-Fußballturnier. Ihr wichtigstes Anliegen war es Lesben in der LGBTIQ+ Community zu etablieren und emanzipieren. Brigitte arbeitet als Journalistin für die Stadtrevue.